Offiziell „gemeinwohlorientiert“

Im Rahmen einer Feierstunde im Deutschen Theater haben am 14. Juni vier kommunale Gesellschaften (BFGoe, DT, KDG, Seniorenzentrum) ihren gemeinsamen Bilanzierungsprozess in der Gemeinwohlökonomie (GWÖ) vorgestellt.

Im Rahmen einer Feierstunde im Deutschen Theater haben am 14. Juni vier kommunale Gesellschaften (BFGoe, DT, KDG, Seniorenzentrum) ihren gemeinsamen Bilanzierungsprozess in der Gemeinwohlökonomie (GWÖ) vorgestellt. Es ist das vorläufige Ergebnis der seit 2020 andauernden Bemühungen, die BFGoe hinsichtlich ihrer Wirtschaftsweise auf Nachhaltigkeit und Gemeinwohl zu überprüfen und an diesen Leitlinien auszurichten. Das Engagement der BFGoe in diesem Punkt ist dabei nur folgerichtig: „Wir arbeiten täglich daran, benachteiligten Menschen einen nachhaltigen Zugang zu Gesellschaft und Arbeitsmarkt zu eröffnen. Als kommunales Unternehmen bewegen wir uns schon naturgemäß im Feld der Daseinsfürsorge und dem Gemeinwohl vor Ort. Zudem verbindet die GWÖ viele Themen, in denen wir ohnehin schon aktiv sind, wie z.B. der fairen Beschaffung in der Lieferkette, der Reduzierung des CO2-Fußabdrucks, dem ethischen Umgang mit Geld, Diversität und Demokratieförderung. Auch deshalb markiert die Zertifizierung für uns keinen Endpunkt“, unterstreicht BFGoe-Vorstand Christian Schmelcher.

In vier Peergruppen-Treffen, die von GWÖ Berater*innen unterstützt wurden, durchleuchteten wir seit März 2021 gemeinsam mit den beteiligten städtischen Gesellschaften Schritt für Schritt alle Funktionsbereiche anhand der GWÖ-Matrix. Schon der Peergruppen-Prozess setzte neue Mechanismen in Gang: „Er ermöglichte den Beteiligten ein vertieftes gegenseitiges Kennenlernen, war sehr unterstützend und gab Impulse, die unternehmensintern zur Weiterentwicklung führen“, erläutert Frauke Müller-Brandt, Abteilungsleiterin und stellvertretender Vorstand. Im November 2021 legte die BFGoe ihren GWÖ-Bericht und die Bilanz vor und erhielt anschließend das Testat. Die aus dem Zertifizierungsprozess resultierenden konkreten Vorhaben werden bis 2024 umgesetzt. Dazu zählen u.a. die Einführung eines E-Bike-Leasings, die Ausrichtung des Beschaffungswesens an den Werten der GWÖ oder die Umstellung der Verpflegung im internen Bistro auf Bio-Lebensmittel und Produkte regionaler Herkunft.

Die bürgerschaftliche Bewegung der Gemeinwohlökonomie entstand 2009 und ging zeitgleich von Österreich, Bayern und Südtirol aus. Ihr Ziel ist die Reformation der aktuellen Wirtschaftsweise, die Unternehmenserfolg an Profit, Gewinn und Wachstum bemisst. Dem Gedanken der Gemeinwohlökonomie folgend, soll die Wirtschaftsweise hingegen künftig primär an Werten wie ökologischer Nachhaltigkeit, Menschenwürde, Solidarität, Mitbestimmung und sozialer Gerechtigkeit ausgerichtet werden. Der Europäische Wirtschafts- und Sozialausschuss(EWSA) empfiehlt die Gemeinwohl-Ökonomie als ethisches Wirtschaftssystem weiter. Weitere Informationen unter bfgoe.de und GWÖ.

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Vorstellung der GWÖ-Bilanzierung der BFGoe
Stellten im Deutschen Theater ihre GWÖ-Bilanzierung vor (v.l.n.r): Christian Schmelcher (BFGoe), Sandra Hinz (DT), Kai Osterhorn (Seniorenzentrum), Diana Walkinstik-man-alone (KDG). (Foto: BFGoe)