„Chaussee der Erinnerung“
Einen besonderen Auftrag setzten die Teilnehmer*innen der Jugendwerkstatt Kfz & Metall für die TORHAUS-GALERIE am alten Stadtfriedhof um: Nach einer Idee des Göttinger Künstlers Frank-Helge Steuer fertigten sie eine Skulptur aus einer Stahlrampe und hölzernen Wagenrädern.
Das „Chaussee der Erinnerung“ genannte Kunstwerk soll an die Leiterwagen erinnern, mit denen Verstorbene früher zur Beisetzung auf den Stadtfriedhof gefahren wurden. „Der Künstler war bei uns vor Ort. Gemeinsam mit den Jugendlichen haben wir dann an der Umsetzung seiner Konzeptskizze gearbeitet“, berichtet Werkstattleiter Manuel Rojas Martin.
Unter fachlicher Anleitung restaurierten die Teilnehmer*innen nicht nur die über 100 Jahre alten Wagenräder, die bei Aufräumarbeiten in einem Lagerraum des Torhauses entdeckt wurden. Die acht Jugendlichen im Alter zwischen 15 und 25 Jahren fertigten auch die Stahlrampe und eine dazu passende Matrize zur späteren Befestigung der Skulptur am Boden. „Die Skulptur wiegt etwa 200 Kilo. Damit sie nicht in den Erdboden einsackt, muss sie an einem Bodenanker befestigt werden. Die Matrize ist quasi eine Schablone, die die Stellen vorgibt, an denen das Kunstwerk später befestigt werden soll. Das erfordert ein hohes Maß an genauem und sorgfältigen Arbeiten“, schildert Manuel Rojas Martin die Arbeiten. Auch beim Aufbau waren die Teilnehmer*innen beteiligt. „Zum Konzept der Jugendwerkstatt gehört, dass die Jugendlichen von A bis Z eingebunden sind. Sie lernen auf diese Weise nicht nur das Handwerkliche, sondern auch, dass ihre Arbeit wertgeschätzt wird“, führt Vera Klapproth aus, die die Jugendlichen sozialpädagogisch begleitet und unterstützt.
Das Pflaster wurde vom städtischen Hochbauamt gelegt, die Beschäftigten des Fachdienstes Friedhöfe unterstützten den Aufbau. Finanziell gefördert wurde das Projekt von der Sparkasse Göttingen, der Firma Resebeck GmbH und dem Göttinger Verschönerungsverein e.V.
